30.07.2025 Franziska Dorn
Grüne Hemden, schwarze Zelte und ein buntes Treiben – willkommen im Waldbad Crinitz, wo 95 evangelische Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus den Kirchenkreisen Bad Liebenwerda und Niederlausitz ihre Jurten und Kohten aufgeschlagen haben. Das Leitungsteam rund um Pfarrer Manfred Grosser und Laura Engelmann hat sich für die Woche so einige Aktivitäten ausgedacht. Und was könnte da besser sein, als gleich am ersten Tag die angehenden Naturburschen und -mädels auf Herz und Nieren zu prüfen. Mit verbundenen Augen, Karte und Kompass ging es für die Jugendlichen in sechs Gruppen auf eine abenteuerliche Reise.
Die Herausforderung: Findet den Weg zurück nach Crinitz! Während die meisten das in einem Tag schafften, brauchten fünf Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren mit ihrer Leiterin Joanna etwas mehr Zeit. Ihre Route führte sie über den Gröbitzer Spielplatz, wo sie bei einer kurzen Nacht unter Planen campierten. Frische Streuselschnecken, persönlich von der Ortsvorsteherin geliefert, sorgten dafür, dass die Müdigkeit schnell in Vergessenheit geriet – schließlich kann man auf einem Pfadfinderlager nicht nur überleben, sondern auch genießen!
In den Arbeitsgemeinschaften wurde dann handwerkliches Geschick gefordert, gesägt, gebaut und geknotet, was das Zeug hielt. Hängematten, ein Altar und ein Fahnenmast entstanden unter der kreativen Schaffenskraft der jungen Handwerker. Wer es weniger robust mochte, konnte sich beim Töpfern oder bei der Herstellung von Schneekugeln kreativ austoben. Der Alltag im Lager wird gemeinschaftlich gemeistert: Aufräumen, Tisch decken und Essen ausgeben geschieht ganz nach dem Motto „Wir schaffen das – und zwar ohne Murren!“
Die entspannte Stimmung ist bemerkenswert. Geländespiele und gemeinsames Kochen stehen auf dem gut sichtbaren Wochenplan – und das Freibad bietet die Gelegenheit, gleich noch das Schwimmabzeichen bei Rettungsschwimmerin Anett Peisker zu absolvieren. Abends wird es dann richtig gemütlich: Am Lagerfeuer unter Gitarrenbegleitung wird gesungen, und das echte Pfadfindergefühl breitet sich aus. Wer braucht schon ein Fünf-Sterne-Hotel, wenn man das Abenteuer im Grünen direkt vor der Tür hat?
Die 25 erwachsenen Mitarbeitenden und ihre 70 Schützlinge im Alter ab acht Jahren kommen von den Pfadfindergruppen „Kraniche in Lugau“, „Roter Milan“ in Hirschfeld, „Turmfalken“ in Bad Liebenwerda, „Elster“ in Lauchhammer, „Fischotter“ in Lübben und „St. Nikolai“ in Luckau. Sie sind organisiert im Ring evangelischer Gemeindepfadfinder (REGP), dem deutschlandweit etwa 6.500 Jugendliche angehören. Im REGP wird ein flaschengrünes Fahrtenhemd mit der Lutherrose als Verbandsabzeichen getragen. Der REGP fördert die christliche Erziehung von Kindern und Jugendlichen.